2. und 3. Juni 2023, Berlin | Tagung des Graduiertenkollegs
Umkämpfte Transformation
Bestandsaufnahmen aus Wissenschaft und Bewegung
Eine sozial-ökologische Transformation ist ebenso erstrebenswert wie notwendig. Seit 2021 forschen und diskutieren im Rahmen des Graduiertenkollegs «Krise und sozial-ökologische Transformation» (Rosa-Luxemburg-Stiftung und Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin) rund 30 Wissenschaftler*innen zu den Bedingungen, Prozessen und Konflikten gesellschaftlichen Wandels. Gemeinsamer Ausgangspunkt ist die Annahme: Wenn eine Bearbeitung der ökologischen Krise nachhaltig erfolgreich sein soll, müssen wir die gesellschaftlichen Strukturen in Rechnung stellen, die diese Krise hervorbringen und fortlaufend verschärfen. Eine solche Perspektive begibt sich nicht nur in Konflikt mit gesellschaftlichen Kräften und Positionen, die die Notwendigkeit eines sozial-ökologischen Wandels leugnen. Sie steht auch im Widerstreit mit einem Transformationsverständnis, das darauf abzielt, die sozialen Verhältnisse durch technologische Modernisierung zu stabilisieren.
Mit der Tagung möchten wir den Austausch von Menschen aus Wissenschaft und politisch-aktivistischer Praxis anregen und erste Forschungsergebnisse aus dem Kolleg diskutieren. Dabei verfolgt die Tagung zwei Ziele: Sozialwissenschaftliche Analysen von Transformationsstrategien und -widerständen sollen helfen, aktuelle Konflikte rund um gesellschaftlichen Wandel besser zu verstehen. Gleichzeitig möchten wir einen Dialog zwischen Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen ermöglichen, um die Bedeutung wissenschaftlicher Kritik für die Praxis des politischen Handgemenges zu erproben. In diesem Sinne fragt die Tagung nicht nur nach den Bedingungen, unter denen aktuelle Transformationskonflikte stattfinden. Sie soll auch Raum schaffen, um gemeinsam darüber nachzudenken, wie die Wissensproduktion in und für Transformation mit diesen Konflikten verstrickt ist.
Zum Programm und zur Anmeldung bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Teil der Tagung ist die Podiumsdiskussion „Die Schattenseite der sozial-ökologischen Transformation. Rechte Antworten auf Umweltkrise und grünen Kapitalismus“ mit Vertreter*innen des Zetkin Collective und der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (2. Juni, 19 Uhr).
Hinweise zu Barrieren und Barrierefreiheit:
Der Zugang zum Stiftungsgebäude und zum Veranstaltungsbereich der Tagung ist berollbar und stufenlos begehbar. Eine rollstuhlgerechte Toilette ist vorhanden.
Die Veranstaltung findet grundsätzlich in deutscher Lautsprache statt. Die Diskussion am Freitagabend findet in deutscher und englischer Lautsprache statt und es gibt eine Simultanübersetzung in deutsch/englische Lautsprache.
Mehr Hinweise: https://www.rosalux.de/barrierefreiheit
Vergangene Veranstaltungen
„Krise und sozial-ökologische Transformation“ – Auftaktpodium zur Eröffnung des Graduiertenkollegs
30. Juni 2022, 18.00-19.30 Uhr
Es diskutierten:
Sabrina Fernandes, Soziologin und ökosozialistische Aktivistin aus Brasilien, International Research Group on Authoritarianism and Counter-Strategies (IRGAC)
Norbert Reuter, Bereichsleiter der tariflichen Grundsatzabteilung, Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Markus Wissen, Sprecher des Kollegs und Professor Sozialwissenschaften an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Janine Wissler, Vorsitzende Partei Die Linke
Moderation: Stefan Schoppengerd, Koordinator des Kollegs